reicht bis ins Jahr 1901 zurück, als erste Pläne für einen 60 Meter langen Anleger entstanden. Doch der hohe Besucherandrang machte schnell klar, dass diese Konstruktion den Anforderungen nicht gewachsen war. So wurde im Jahr 1906 die erste Seebrücke mit einer Länge von 508 Metern und einem Restaurant errichtet.
Allerdings wurde die Brücke bereits 1918 durch Packeis beschädigt, gefolgt von einem Brand im Jahr 1920, der den Brückenkopf vernichtete. Eisgang sorgte in den Folgejahren für weitere Schäden, bis schließlich 1925 eine neue Seebrücke mit Konzerthalle und einer Plattform von etwa 500 Metern Länge erbaut wurde. Doch auch diese Brücke wurde im Winter 1941/1942 durch starken Eisgang stark in Mitleidenschaft gezogen.
Trotz der Zerstörung des Großteils der Brücke blieb das Brückenhaus erhalten und diente in den 1950er bis 1970er Jahren als beliebtes Tanzlokal. In dieser Zeit wurde die Bausubstanz jedoch vernachlässigt, was schließlich zur Notwendigkeit führte, den maroden Brückenkopf samt Aufbauten im Jahr 1978 abzureißen.
Die Unterstützung des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker im Jahr 1991 führte schließlich zur Wiederaufbauphase. Ab dem 27. August 1992 erfolgte der Wiederaufbau in mehreren Abschnitten nach den Entwürfen der Göhrener Architekten Müller & Herrmann, die sich an den Vorbildern der Bauten von 1906 und 1925 orientierten. Der symbolische Durchschnitt des Bandes zur bautechnischen Übergabe erfolgte am 20. Dezember 1997 durch den Selliner Ehrenbürger Hans Knospe. Die offizielle Eröffnung des neuen Brückenhauses samt Gastronomie fand am 2. April 1998 statt. Mit einer Länge von 394 Metern ist die Seebrücke Sellin heute die längste Seebrücke der Insel Rügen.